Gäbe es einen besseren Ort, Karl Barth als Lehrer der Versöhnung zu würdigen?

Kirchenpräsident Martin Heimbucher beim Karl-Barth-Symposium in Emden


Kirchenpräsident Dr. Martin Heimbucher im Gespräch mit Prof. Dr. Georg Plasger in der Johannes a Lasco Bibliothek

Emden. Kirchenpräsident Martin Heimbucher hat am Donnerstag, 1. Mai 2014, beim dritten Emder Karl-Barth-Symposium an die direkten Verbindungen Karl Barths nach Emden erinnert.

Das Symposium steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Karl Barth als Lehrer der Versöhnung“. Etwa 150 Wissenschaftler diskutieren noch bis Sonntag in der Johannes a Lasco Bibliothek über die Lehre des Schweizer Theologen.

Heimbucher  sprach bei einem Empfang, den die Evangelisch-reformierte Kirche und die Stadt Emden für die Kongressteilnehmer ausrichteten. Barth sei erstmals 1922 in Emden gewesen. Als Professor für Theologie in Göttingen redete er auf einer Tagung des Coetus, der Versammlung der ostfriesischen Prediger, 1923 hielt er in Emden bei der Hauptversammlung des Reformierten Bundes den theologischen Hauptvortrag. 1935 gar erreichte ihn eine Anfrage des reformierten Emder Kirchenrats, der ihm das Angebot unterbreitete, sich als Gemeindepfarrer in Emden zur Wahl zu stellen. Barth war kurz zuvor als Professor in Bonn entlassen worden und in die Schweiz gezogen, nachdem er den Treueeid auf den „Führer“ nicht ohne einen begrenzenden Zusatz leisten wollte. Heimbucher zitierte aus Barths Antwortschreiben: Der Beschluss des Emder Kirchenrates habe Barth „tief und aufrichtig bewegt“. Ein solcher „Beweis des Wohlwollens und Vertrauens“ sei Barth ein Zeichen dafür, „dass die notwendige Furchtlosigkeit des Glaubens sichtlich noch nicht ausgestorben ist“. Schließlich sagte Barth der Emder Gemeinde ab, da er in der Schweiz die Gelegenheit habe, seine wissenschaftliche Arbeit fortzusetzen.

Mit Blick auf die europäischen Bezüge Emdens, die sich in der Reformationsgeschichte am Namen Johannes a Lasco und der Wirkung der Emder Synode von 1571 festmachen ließen, nannte Heimbucher Emden einen vortrefflichen Ort, Karl Barth als Lehrer der Versöhnung zu würdigen. Heimbucher sagte: „Nach dem Krieg wurde es ja offenkundig, dass und wie jene ‚Schweizer Stimme‘ mit ihren theologischen und mit ihren politischen Impulsen, die man in Deutschland öffentlich zum Schweigen gebracht hatte, international Gehör fand.“

Veranstalter der Tagung in Emden sind das Seminar für Reformierte Theologie der Universität Münster, das Seminar für Evangelische Theologie der Universität Siegen, die Karl Barth-Gesellschaft und die Johannes a Lasco Bibliothek. Die Tagung findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt.

2. Mai 2014
Ulf Preuß, Pressesprecher

 

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